Nach Barcelona-Strafe: Morbidelli wehrt sich - "Bin nicht unhöflich gewesen"

(Motorsport-Total.com) - Franco Morbidelli hat von Barcelona eine Strafe nach Misano mitgenommen. Der VR46-Ducati-Fahrer muss im ersten Training am Freitagvormittag für die ersten zehn Minuten aussetzen und darf erst anschließend die Boxengasse verlassen. Außerdem erhielt er eine Geldstrafe von 2.000 Euro.

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Morbidelli nach dem Sturz in Barcelona mit den Sportwarten Zoom
Den Grand Prix in Barcelona hat Morbidelli mit einem Sturz beendet. Abseits der Fernsehkameras kam es anschließend zu einer Situation mit den Sportwarten. Die Rennkommissare kamen zu dem Schluss, dass der Italiener den Anweisungen der Sportwarte nicht gefolgt war.
Dies führte zu einer "potenziellen Gefahr" für "ihn selbst und andere" und wird als "unverantwortliches Verhalten" eingestuft, wie es in der Begründung der Rennkommissare heißt. Deshalb sprachen sie die oben genannten Strafen aus.
"Für mich ist es nicht klar", entgegnet Morbidelli vier Tage später vor dem Rennwochenende in Misano. "Nun ja, es sah auf dem Video so aus, als hätten die Streckenposten mir gesagt, ich solle nicht neu starten. Aber tatsächlich haben sie zu mir nicht gesagt, dass ich nicht weiterfahren soll."
"Sie sagten mir, ich solle über einen anderen Weg in die Boxengasse zurückfahren. Also glaube ich, dass das Problem die Stelle war, an der ich wieder ins Rennen eingestiegen bin. Das war aus Sicht von Rennleiter Mike Webb nicht ideal. Und dafür habe ich die Strafe bekommen."
"Was ich klarstellen möchte", betont Morbidelli, "ist, dass ich keinen Streit mit den Streckenposten hatte. Im Gegenteil, sie haben mir geholfen, neu zu starten, und ich danke ihnen noch immer. Ich habe ihnen sofort gedankt, nachdem sie mir geholfen hatten, das Motorrad neu zu starten."
"Es war eine enorme Arbeit, das Motorrad von der Unfallstelle außerhalb von Kurve 10 zurückzubringen. Ich möchte klarstellen, dass ich nicht unhöflich zu ihnen war. Ich bin nur an einer Stelle wieder auf die Strecke gefahren, an der ich es vielleicht nicht hätte tun sollen."
Der Italiener verriet außerdem, dass es kein Gespräch mit Webb gab. Die Rennkommissare rund um Simon Crafar hatten ihm die Gründe, die zur Bestrafung führten, so erklärt. "Ich habe damit kein Problem", stellt Morbidelli klar.
"Das Wichtigste ist für mich, klarzustellen, dass ich nicht unhöflich zu den Streckenposten war. Das sind Menschen, die mit uns arbeiten, und sie gehen ein großes Risiko ein, wenn sie auf die Strecke gehen und versuchen, das Motorrad zu bergen."
"Außerdem begann mein Motorrad zu brennen, also ist einer von ihnen zurück zur Unfallstelle und hat den Feuerlöscher geholt, und wir haben den Brand gelöscht. Ich habe also keinerlei Probleme mit den Streckenposten."
Morbidelli räumt ein: "Strafen häufen sich"In Barcelona musste Morbidelli zweimal bei den Rennkommissaren antreten. Im Sprint hatte er bei einem missglückten Überholmanöver in Kurve 10 auch Jorge Martin (Aprilia) vom Motorrad geholt. Beide stürzten. Morbidelli erhielt eine Long-Lap-Strafe.
"Es ist gerade eine heikle Phase für mich", weiß der MotoGP-Vizeweltmeister von 2020. "Ich hatte viele Treffen mit den Rennkommissaren. Wir haben viel gesprochen, und sie haben versucht, mir zu erklären, wie sie die Dinge sehen und beurteilen."
Franco Morbidelli weiß, dass er zu oft bei den Rennkommissaren ist Zoom
"Und es scheint, dass wir zuletzt Schwierigkeiten hatten. Ich meine, ich habe Schwierigkeiten, genau das umzusetzen, was sie von mir verlangen. Wegen meiner Fahrweise, wegen meiner Art und Weise, wie ich bin und wie ich immer gewesen bin."
"Aber es ist nicht das erste Mal, dass so etwas einem Fahrer passiert. Dass ein Fahrer eine schwierige Phase mit den Leuten hat, die ihn schützen. Wie ich immer gesagt habe: Ich bin immer offen für Gespräche mit den Rennkommissaren."
"Ich respektiere ihre Entscheidungen immer und versuche immer, das umzusetzen, was sie von mir verlangen. Wahrscheinlich ist es ein Prozess, und ich versuche immer noch, diesen Prozess abzuschließen. Ich hoffe, es gelingt mir bald, denn die Strafen häufen sich auf jeden Fall."
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